Um auf Ausstellungen zu einer möglichst einheitlichen Beurteilung und Bewertung zu kommen, wurden noch im 19. Jahrhundert bestimmte Grundsätze und Kriterien von führenden Züchtern sowie neu gegründeten Spezialvereinen (Sondervereinen) aufgestellt und seither immer wieder aktualisiert und verbessert. Durch diese Grundsatzarbeit kam noch mehr System und Einheitlichkeit in die einzelnen Geflügelrassen und Farbenschläge.

Ein schriftliches Werk aus dem Jahr 1899 wurde zum Leitfaden für die Rassegeflügelzucht. Diese bildlichen naturnahen Darstellungen waren gleichzeitig Richtschnur für die Beurteilung und Bewertung der Qualität einzelner Rassetiere durch die Geflügelpreisrichter. Daraus entwickelten sich die beiden heute gebräuchlichen Rassegeflügel-Standards, welche die Zuchtziele der jeweiligen Rasse anhand von Schaubildern und verbalen Beschreibungen auf einzelnen Rassetafeln definieren.

Grundsätzlich ist Rassegeflügel in verschiedene Gruppen eingeteilt – hier Groß- und Wassergeflügel (Puten, Perlhühner, Gänse, Enten), Hühner, Zwerg-Hühner und Tauben, wobei Tauben anhand spezifischer Rassemerkmale weiter unterteilt werden (bspw. Kropftauben, Tümmlertauben etc.).



Im Rahmen ihrer mehrjährigen Ausbildung können Rassegeflügelpreisrichter die Zulassung für eine oder mehrere Gruppen erlangen. Das bedeutet, sie dürfen u. a. Rassegeflügel dieser entsprechenden Gruppe auf Ausstellungen anhand vorgegebener Qualitätskriterien – vgl. Standard – bewerten.


RASSEGEFLÜGEL

AWassergeflügel, Puten und Perlhühner
BHühner
DZwerghühner
EKropftauben
FFormentauben/ Huhn- und Schautauben
GTümmlertauben/ Spiegelflugtauben
HFarbentauben
ITrommeltauben
KStrukturtauben
LMövchentauben
MWarzentauben einschließlich Bagdetten


ZIERGEFLÜGEL
Z 1Hühnerartiges Ziergeflügel (Galliformes) von Zwergwachtel bis Pfau
Z 2Wild- und Ziertauben
Z 3Wasserziergeflügel (Anatidae)/ Gänse und Enten