Rassen des Jahres 2021 im Landesverband Thüringer Rassegeflügelzüchter
Thüringer Mondtaube
Die Thüringer Mondtaube in den beiden anerkannten Farbschlägen rot und gelb ist glattköpfig, besitz eine kräftige Feldtaubengestalt mit einer fast waagerechten Körperhaltung. Der Kopf ist länglich, der Hals mittellang, die Kehle gut gerundet. Die Augen dunkel bzw. rotfarbig, wobei erstere zahlenmäßig dominieren. Der Augenrand ist bei den gelben hell, bei den roten grau. Der Schnabel fleisch- bis hellhornfarbig, die Warzen wenig entwickelt und weiß gepudert. Die Brust ist breit und gut gerundet, die Schultern ebenfalls breit, der wenig abfallende Rücken ist lang und wird durch geschlossene Flügel gut abgedeckt. Die Beine sind mittellang und unbefiedert (glattfüßig), die Krallenfarbe spielt keinerlei Rolle.
Die Grundfarbe des Obergefieders ist elfenbeinfarbig, das Untergefieder ist schwarz pigmentiert. Die Mondzeichnung am unteren Vorderhals sowie die Flügelbinden sollen möglichst intensivfarbig ausfallen. Dabei wird die nach oben und unten scharf begrenzte Halszeichnung halbmondförmig ohne Lücke mit ca. 3 cm Breite an der dicksten Stelle bei entsprechend doppelter Länge gefordert, selbige soll zu den Enden hin spitz auslaufen ohne in den Hinterhals überzugehen oder gar sich zu berühren. Seit 2009 sind auch Thüringer Mondtauben in gelb ohne Bindenzeichnung standardisiert.
Grobe Fehler sind ein schwacher, zu kurzer Körper, bei den gelben ein zu dunkler Schnabel, bei den rotäugigen eine zu helle Augenfarbe, insgesamt eine zu dunkle bläuliche Grundfarbe, zu kurze Binden, eine matte Bindenfarbe oder eine sichtbare 3. Binde, ein matter, durchbrochener oder ausgelaufener Mond sowie Pigment im übrigen Halsgefieder.
Thüringer Mondtauben können sehr zutraulich werden und zeichnen sich – wie alle Thüringer Farbentauben – durch ihr zuverlässiges Brutverhalten und fürsorgliche Jungtierzucht aus.
Thüringer Goldkäfertaube
Die Thüringer Goldkäfertaube wurde um 1930 von Otto Friese (Arnstadt) erzüchtet, der Tauben mit dem Farbspiel einer umgekehrten Gimpelzeichnung zeigen wollte. Während des 2. Weltkrieges ausgestorben, präsentierten in den 1960er Jahren Ernst Stüllein (Römhild) und Erwin Hauck (Jüchsen) wieder erste Exemplare der Öffentlichkeit.
Die Thüringer Goldkäfer besitzen eine kräftige langgestreckte Farbentaubengestalt mit fast waagerechter Haltung und einer vorgewölbten Brust. Der gut gerundete Kopf tritt glatt oder mit Spitzhaube auf, beide Varianten sind anerkannt. Die Augen orangerot, der dunkle Rand ist schmal. Der Schnabel ist schwarz mit einer mäßig entwickelten, gut gepuderten Warze. An die breite Brust sowie die recht breiten Schulterpartien schließt sich ein langer, leicht abfallender Rücken mit breiten, denselben gut deckenden geschlossenen Flügeln an. Die Läufe sind mittellang und unbefiedert (glattfüßig), die Krallenfarbe schwarz.
Kopf, Hals, Körpergefieder und Schwanz sind schwarz. Besonders am Hals – möglichst auch an Brust und Bauch – wird ein hohes Maß an Grünglanz bzw. Purpur gefordert. Die Flügelschilder glänzen kastanienbraun, die Schildfeder ist im Grunde schwarz. Die Handschwingen sind außen schwarz – hier wird eine braune Finkenzeichnung angestrebt, die Innenfahnen braun. Schwarze Spritzer auf den Flügelschildern sind noch gestattet, Spitzentiere zeigen diese jedoch nicht mehr.
Grobe Fehler sind einerseits ein zu schwacher Körper, andererseits Übergröße. Hinzu eine mangelhafte Spitzkappe, grobe oder helle Augenringe, Stoppeln an den Füßen, ein mattes oder bläuliches Schwarz, ein blauer Schwanz, ein mattes oder schimmeliges oder rußiges Braun, eine sich abzeichnende Säumung oder Hämmerung auf den Flügelschildern sowie eine braune Kopf- bzw. Halsfarbe.
Die Thüringer Goldkäfertauben sind sehr vital, zuchtfreudig und eignen sich hervorragend für den Freiflug, durch ihre Genügsamkeit jedoch auch für die Haltung in Großvolieren.
Thüringer Mönchtaube
Die Thüringer Mönchtaube besitzt eine schlanke Feldtaubengestalt mit fast waagerechter Haltung. Der Kopf ist länglich, schmal mit ziemlich hoher Stirn, die dunklen Augen haben einen schmalen fleischfarbigen bis roten Rand, der helle Schnabel ist mittellang, die weiß gepuderten Warzen wenig entwickelt. Der Hals mittellang und sich nach oben verjüngend, die Schultern breit, der Rücken leicht abfallend und von geschlossenen Flügeln gut abgedeckt, die das Schwanzende nicht erreichen. Der lange Schwanz bildet mit dem Rücken eine Linie, die unbefiederten Läufe sind mittelang, die Krallen hell.
Obwohl sich recht wenige Züchter mit der Rasse beschäftigen, sind die Thüringer Mönchtauben sowohl glattköpfig als auch mit Spitzkappe mit schwarz, rot, gelb, blau mit schwarzen Binden, Blaufahl, rotfahl und gelbfahl in zahlreichen Farbschlägen anerkannt. Zudem gehämmert in blau-, blaufahl, rotfahl- und gelbfahl, weißbindig in schwarz, blaufahl, rot und gelb sowie weißgeschuppt in schwarz, rot und gelb. Lediglich glattköpfig in blau mit weißen Binden, blau ohne Binden sowie blau-weißgeschuppt. Alle Farben sind rein und gleichmäßig, die Lackfarben glanzreich. Die Blauen und Fahlen mit reinen, nicht wolkigen Flügelschildern. Die Fahlen haben eine intensive Hals- und Brustfarbe in der jeweiligen Grundfarbe. Alle Binden schmal, rein und möglichst getrennt verlaufend. Die Gehämmerten und Geschuppten mit gleichmäßiger Flügelzeichnung. Weiß sind der Kopf, die Innenseiten der Kappe, 8 bis 10 Handschwingen sowie der Schwanz mit Decke und Keil, das übrige Gefieder farbig.
Grobe Fehler sind eine zu schwache Figur, eine zu flache Stirn, ein angelaufener Schnabel, matte Farbe, ein zu tiefer oder zackiger Kopfschnitt, ein weißer Rücken, eine farbige Schwanzdecke, zu kurze Binden, rostige Binden, weniger als 8 und mehr als 10 Handschwingen, weiß im Bauchgefieder sowie starke weiße Hosen.
DER SONDERVEREIN
Wenn Sie mehr wissen möchten, wenden Sie sich bitte an den SONDERVEREIN THÜRINGER FARBENTAUBEN von 1910.
Jürgen Weichold / Vorsitzender
Anschrift: Großhettstedt 43 / 99326 Ilmtal
Telefon: 0 36 29 – 35 90
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