Rasse des Jahres 2021 im Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter – Präsentation anlässlich des 100jährigen Bestehens des Sondervereins der Züchter der Sumatra und Zwerg-Sumatra, Yokohama und Zwerg-Yokohama.

HERKUNFT & GESCHICHTE

Neben den verschiedenen Asilvaranten gelten die Sumatra im Bereich der Sundainseln als eine der ältesten Hühnerrassen weltweit. Sie wurden als halbwilde Hühner in den Dörfern am Urwaldrand vorwiegend zu Hahnenkämpfe in verschiedenen Farbenschlägen gehalten. Schwarze Gefiederpartien waren immer grünglänzend, dazu eine insgesamt dunkle Gefieder- und Gesichtshautfärbung. Eines ist als sicher anzusehen: „alle Hühnerrassen stammen vom roten Kammhuhn ab“ – ob jetzt die indischen Hühnerrassen von Gallus gallus murghi und die Sumatra vom etwas intensiver gefärbten Gallus gallus bankiva ist kaum von Bedeutung. Die schwarze Gefiederfarbe kann durch Mutation (Schwärzling) aufgetreten sein, da nicht nur schwarze sondern auch wildfarbige Hühner beschrieben wurden.

Wenn auch über diese jahrhundertealte Hühnerrasse relativ wenig bekannt ist, gilt ihre Einfuhr 1847 aus Angers Point (Sumatra) in die USA als sicher. Rüdiger Wandelt schreibt im „Handbuch der Hühnerrassen“: „… nach Deutschland kam dieses Sinnbild von Eleganz und exotischem Reiz 1882, nachdem es 1870 in England Einzug gehalten hatte. Die heute so selbstverständliche Grünglanzgefiederbildung der Italiener, Minorka, Sachsenhühner etc. wäre ohne einstige Rückgriffe auf die schon der Intensität von Smaragd- oder Cayugaenten erreichenden Sumatra nicht denkbar.“

Beliebtheit und Verbreitung haben offensichtlich die Wirren des 1. Weltkriegs überstanden und erreichten mit der 1920 gegründeten „Vereinigung der Sumatrazüchter“ eine erste Blütezeit, welche allerdings durch den 2. Weltkrieg abrupt erlosch. Nur geringste Bestände überstanden diese Zeit. Um das genetische Manko dieser minimalen Sumatrabestände auszugleichen, wurden verschiedene Importe und Einkreuzungen durchgeführt, was zwischenzeitlich zu teils unterschiedliche Rassemerkmale führte. Nach Beseitigung div. Unstimmigkeiten mit dem BDRG wurde in den 1970ern der „Sonderverein der Sumatra, Yokohama, Zwerg-Sumatra und Zwerg-Yokohama“ gegründet.

PRÄSENTATION DER ZWERG-HAMBURGER

Eines der Hauptmerkmale ist das feste und eher breite Gefieder mit starkem Grünglanz. Dies drückt sich in der Hahnenbesichelung soweit aus, als das sich die Sicheln erst im zweiten Drittel biegen und maximal den Boden berühren dürfen, was eine waagerechte Rückenhaltung ohne abfallende Schwanzbesichelung beinhaltet. Hierzu gehört auch eine entsprechende Stand- und Schenkelfreiheit.

Ein gewisses Quantum Kämpferblut kommt vornehmlich durch ausreichende Schulterbreite und Körpersubstanz (Hahn 2,5 – 3 kg / Henne 1,75 – 2,25 kg) sowie durch den kleinen, dreireihigen Erbsenkamm neben zurückgebildeten Kehllappen zum Ausdruck. Der elegante Rassetyp wird hingegen vom gestreckten, kräftigen und walzenförmigen Rumpf sowie dem langen aber hartschaftigen Gefieder vermittelt. Der reich befiederte lange Hahnenschwanz soll möglichst breitfahnige Sicheln aufweisen.

Weitere charakteristische Merkmale sind der relativ kleine „Schlangenkopf“ mit schwärzlichen Hautpartien, die zwingend gelbliche Sohlenfarbe der ansonsten dunkelolivfarbenen bis grünschwarzen Läufe mit Mehrfachsporenbildung, die nicht mit der genetisch anders gearteten Doppelsporigkeit verwechselt werden darf. Diese Mehrfachsporigkeit ist beim Hahn nur stumpf, bei der Henne oft nur gering ausgebildet. Ansonsten gilt bei ihr ebenfalls figürliche Eleganz, in der Regel eine dunklere Kopfpartie als die des Hahnes bei hohem Grünlack im Gefieder.

GEFORDERTE EIGENHEITEN IN DER FARBE

Sumatra werden weltweit in verschiedenen Farbenschlägen gezüchtet. In Deutschland sind neben den Schwarzen nur die Wildfarbigen und Schwarz-Roten anerkannt. In den USA werden zudem auch noch Weiße und Blaue gezüchtet.

Die 1963 vom BZA anerkannten schwarz-roten Sumatra wurden in den 1950er Jahren von Günter Froese (Berlin) herausgezüchtet. Der Standardtext lässt mit „… beim Hahn roter Behang oder vereinzelt rote Behangfedern und bei der Henne roter oder schwarz-roter Halsbehang“ etwas Rot im Brustgefieder zu. Das Farbbild der schwarz-roten kann man wie folgt beschreiben: die Küken sind wie die Schwarzen schwarz-weiß gezeichnet, die rote Federn erscheinen erst beim letzten Federwechsel.

Im Gegensatz hierzu sind wildfarbige Küken wie rebhuhnfarbige als solche erkennbar. Das Zeichnungsbild ausgewachsener Tiere ist im Grunde analog der wild- bzw. goldfarbigen Zeichnung, z. B. beim Hahn mit rotbraunem Hals-, Schulter-, Rücken- und Sattelgefieder und im Gegensatz zum Hahn der schwarz-roten mit einem roten Flügeldreieck. Dabei mit möglichst breiter und grünglänzender Federsäumung. Bei den Hennen gelten zeichnungsmäßig ebenfalls die Kriterien der normalen Wildfarbe. Die schwarze Federsäumung sollte breit und lackreich sein, so dass das Hals- und Mantelgefieder fast schwarz erscheint und der helle, markante Schaftstrich attraktiv erscheint.

Wenngleich die Qualität dieser gezeichneten Farbenschläge sich in den letzten Jahren eindeutig gesteigert hat, sind ihnen ein deutlich größerer Liebhaberkreis zu wünschen, was auch der gesamten Rasseentwicklung von Vorteil gereichen würde.

DER SONDERVEREIN

Das die Sumatra keine Wirtschaftsrasse sind, dürfte selbstverständlich sein. Trotzdem ist eine Legeleistung bei Unterbindung der Brutlust von 150 Eiern im Jahr keine Seltenheit. Die Eischalenfarbe ist weiß bis hellcremefarben und das Eigewicht sollte bei 53 g liegen.

Beringt werden sie beim Hahn mit der Größe 18 und der Henne mit 16.

Trotz ihrer exotischen Herkunft sind sie in Aufzucht und Haltung nicht anspruchsvoller als bei anderen, „normalen“ Hühnerrassen. Ihr zutraulicher Charakter ist ein weiterer Pluspunkt für ihre Haltung. Wenn auch für uns Geflügelzüchter die aktuelle Corona-Pandemie starke Einschnitte nicht nur in der Haltung sondern auch große Unsicherheit im Ausstellungswesen mit sich bringt, so hoffen wir, dass dies unserer Sumatrazucht nicht allzu viel Schaden zufügt und wir in den kommenden Jahren wieder ein normales Zucht- und Ausstellungsgeschehen einplanen können.

Wenn Sie mehr wissen möchten, wenden Sie sich an den Sonderverein der Züchter der Sumatra und Zwerg-Sumatra, Yokohama und Zwerg-Yokohama:

Dirk Pfeiffer / Vorsitzender
Anschrift: Am Markt 11 / 35274 Kirchhain (Hessen)
Telefon: +49 (0) 64 22 – 8 50 03 85
eMail:

  • info@sumatra-yokohama.de
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